Heimatverein Lutherstadt Wittenberg und Umgebung e.V.
  Nachruf B. Richter
 

 Burkhart Richter  
  geb. 07.08.1923    gest. 06.03.2014















Liebe Leser! Die Verantwortlichen für das Mitteilungsblatt haben bewusst das obige Bild ausgewählt. Vielleicht gelingt es uns dadurch, einen lächelnden, sich freuenden Burkhart Richter in unser Gedächtnis zurückzuholen.

Die beiden Stadtführer trafen sich zufällig 2004 vor dem Lutherhaus. Für den Verstorbenen war das Leben zu dieser Zeit lebenswert!

Wir trauern um Burkhart Richter, Gründungsvater und Ehrenmitglied des Heimatvereins Lutherstadt Wittenberg und Umgebung e. V. Er gehörte am 24.03.1992 zu den Gründern des Heimatvereins und war bis 1997 der 1. Vorsitzende des Vereins.Wir verneigen uns dankbar vor seiner Leistung. Mehrere Spezialgebiete der Stadtgeschichte wären ohne seine Forschungen und Erkenntnisse nicht auf dem heutigen Stand. In Vorträgen und Veröffentlichungen hat Herr Richter jeweils berichtet. Heute bilden seine Ausführungen häufig die Grundlage für weiteres Forschen.Zu Beginn der 90iger Jahre wurde der Mangel an Geschichtswissen immer deutlicher. Deshalb trugen Burkhart Richter und seine Mitstreiter entsprechendes Material zusammen und gaben das Buch „Kleine Heimatkunde des Landkreises Wittenberg“ heraus.
Das Suchen nach Informationen zur Geschichte der verschiedenen Orte wurde dem Interessierten ermöglicht und erleichtert. Manch einer hat dadurch sein Hobby entdeckt.
Burkhart Richter konnte Menschen für Geschichte begeistern.
Viele Male hat er Zuhörern Sehenswürdigkeiten unserer Stadt erklärt. Dabei legte er viel Wert auf exakte Ausführungen, er erzählte auch liebevoll Geschichten zu den Häusern und ihren ehemaligen Bewohnern, zu Straßen, Portalen und alten Steinen, zum Beispiel zu einigen Grabsteinen an der Stadtkirche.
Besondere Verdienste hat er sich bei der Erforschung der Wittenberger Friedhöfe erworben
und den Wittenbergern nahe gebracht. Seine Führungen waren ein Gewinn für die Zuhörer.

Das Röhrwasser in unserer Stadt – es stammt vom Ursprung aus dem 16. Jahrhundert – war eines seiner Lieblingsthemen. Für die Erhaltung und Pflege setzte er mit Mitstreitern viel Kraft ein, über die Gewerkschaft „Altes und Neues Jungfernröhrwasser“ gab es dazu feste Regeln.
Das Heft 13 des Stadtgeschichtlichen Museums wurde von Burkhart Richter verfasst und gestaltet. Dieses Heft gibt einen umfassenden Überblick über das Röhrwasser als technisches Denkmal und über die Wasserversorgung in Wittenberg.

Bei seiner intensiven Beschäftigung mit dem Schloss Reinharz und deren Besitzer stellte er fest, dass es auch in Reinharz ein Röhrwasser zum Schloss gab (MZ vom 27.08.1999).
Er war nach 1989 einer der ersten in der Lutherstadt Wittenberg, der seinen Zuhörern preußische Geschichte an markanten Punkten verdeutlichte. So wurden die Spuren dieser Epoche an unserem Rathaus, an der Schlosskirche, an den erbauten Kasernen besonders erklärt.
In Erinnerung bleiben den Älteren unter uns die Gesprächsrunden mit Burkhart Richter in der ehemaligen Ratsschänke.Diese Runden und Gespräche sind 2014 auch Geschichte. Vieles wurde besprochen:
E
s ging um Neues und Erwähnenswertes in der Stadt und in unserer Umgebung, um Veränderungen und Erhaltenswertes. Die Themen waren vielfältig.

Burkhart Richter  hätte heute zu manchem Thema Ergänzungen und eine feste Meinung.
Wir vermissen ihn.
Inge Hellmund